Welches Weidezaungerät ist das richtige?
Jedes Tier, das im Außenbereich durch einen Elektrozaun geschützt wird, stellt spezifische Anforderungen an das Weidezaunsystem. Folgende Faktoren sind individuell auf das Tier und die äußeren Umstände auszulegen bzw. bei der Wahl des Gerätes zu berücksichtigen:
- Die Behaarung der Tiere und deren Leitfähigkeit, um einen gezielten und wirksamen aber nicht zu hohen Stromimpuls auf das Tier zu übertragen
- Die Größe des Tieres
- Die Zaunlänge - damit die Leistung überall ankommt
- Bewuchs entlang des Zaunes, da dadurch die Leistung geschwächt wird
Wählen Sie Ihr Weidzaungerät in nur 3 Schritten
Sollten Sie Fragen haben oder eine individuelle Beratung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. |
Man unterscheidet nach zu hütenden Tieren:
Leicht zu hütende Tiere wie Pferde, Rinder, Schweine, Hunde, Katzen
Hier reicht ein normales Weidezaungerät. Diese Tiere sind häufig an einen Elektrozaun gewöhnt, haben kürzeres Fell und spüren daher den Stromimpuls deutlich. Die Mindesthütespannung am Zaun sollte dennoch über 2000 Volt (besser 3000V) liegen - die Tiere neigen sonst zum Ausbrechen.
Schwerer zu hütende Tiere wie freilebende Wildtiere, Schafe, Ziegen und Geflügel
Wählen Sie hierfür ein leistungsstarkes Weidezaungerät, da diese Tiere sind meist keinen Elektrozaun gewöhnt sind und zusätzlich ein dichtes Fell besitzen. Diese Tiere sind sie gegenüber den Stromstößen eher unempfindlich. Hier kann nur ein Weidezaun mit ausreichend hoher Spannung für die nötige Hütesicherheit sorgen. Diese Spannung sollte über 4000 Volt liegen.
Sie können sich an folgenden Angaben orientieren:
Weidezaungeräte mit kleiner Impulsenergie (unter 1.0 Joule)
- Leicht zu hütende Tiere
- Kleine Einzäunungen
- Kein bis wenig Bewuchs
Weidezaungeräte mit mittlerer Impulsenergie (bis ca. 5.0 Joule)
- Schwer zu hütende Tiere
- Mittlere Zaunlängen
- Normaler bis mittlerer Bewuchs
Weidezaungerätemit hoher Impulsenergie (über 5.0 Joule)
- Schwer zu hütende Tiere
- Lange/sehr lange Zäune
- Starker Bewuchs
Zaunrechner - Finden Sie das richtige Weidezaungerät
Sie können ganz einfach selbst ausrechnen welches Weidezaungerät am besten für Ihren Verwendungszweck geeignet ist. Multiplizieren Sie die Werte, die mit den Einzelteilen Ihres Zauns korrespondieren. Wenn Sie z.B ein Netzgerät für einen festen Zaun kaufen möchten, dann notieren Sie den Wert 1. Das Ergebnis in Joule können Sie mit der Ladeenergie in Joule vergleichen, die ein Gerät abgeben kann. Wählen Sie ein Gerät dass im Vergleich mit Ihrem Ergebnis eine gleich hohe oder höhere Ladeenergie hat.
Nachfolgend eine Tabelle zur einfacheren Auswahl eines Gallagher-Weidezaungerätes:
Bitte beachten Sie: Diese Tabelle beruht auf Produkteigenschaften von Gallagher – sie ist somit nicht 100% auf andere Hersteller übertragbar.
Zur Energieversorgung von Elektrozaungeräten stehen unterschiedliche Stromquellen zur Verfügung.
- 230 V Netzanschluss
- 12 Volt Gleichstrom aus Solarzellen + Speicherakku
- 12 Volt Gleichstrom aus einem Akku
- 9 Volt Gleichstrom aus nicht aufladbaren Batterien
Was macht ein starkes Weidezaungerät aus?
Diese Angaben zu einem Elektrozaungerät reichen aus, um seine Leistungsfähigkeit zu beurteilen:
1. Ladeenergie (in Joule) 1 Joule = 1Watt pro 1Sekunde
Die Energie welche das Gerät aus der Steckdose oder Batterie entnimmt und für sich selbst verbraucht. Anhand dieser Größe können Sie verschiedene Weidezaungeräte miteinander vergleichen.
2. Impulsenergie (in Joule) = Schlagkraft am Zaun:
Dies ist die maximale Energie eines Impulses, den ein Gerät an den Zaun abgibt. Je höher die Impulsenergie, desto stärker ist der elektrische Schlag für das Tier und desto leichter wird Bewuchs vernichtet.
- Geräte mit niedriger Impulsenergie (unter 0,5 Joule) eignen sich für leicht zu hütende Tierarten und kurze Zäune ohne oder mit leichtem Grasbewuchs.
- Geräte mit mittlerer Impulsenergie (1 bis 5 Joule) sind für schwer zu hütende Tiere und vor allem für Zäune mit normalem Grasbewuchs geeignet.
- Geräte mit hoher Impulsenergie (über 5 Joule) wurden speziell für lange Zäune mit starkem Grasbewuchs entwickelt.
3. Ausgangsspannung (in Volt)
Dies ist die Spannung, die am Ausgang des Gerätes gemessen wird. Da der Zaun dabei nicht angeschlossen ist, hat dieser Wert keine praktische Bedeutung.
4. Spannung (in Volt) bei 500 Ohm Widerstand(1 Ohm = 1 Volt / 1 Ampere)
Nach VDE muss an einem hütesicheren Zaun auch bei Belastung eine Mindestspannung von 2000 Volt vorhanden sein. Wir empfehlen für die Praxis Zaunspannungen von 3000 – 4000 Volt. Wichtig ist nicht die Spannung, die ein Gerät ohne Zaun (im Leerlauf) abgibt, sondern die Spannung unter Belastung.
UNSER TIPP: Nutzen Sie die Sonnenenergie
Auf dem Markt für Weidezaungeräte kommen Solarmodule und Solargeräte immer häufiger zum Einsatz. Durch neue, bessere Technik (z.B: Lithium Batterien) ist die Anschaffung auch wirtschaftlich interessant. Die Anschaffungskosten des Solarmoduls sind einmalig. Laufende Kosten gibt es nicht.